„Piiiieeep!“ macht der Detektor. Der Schatzsucher setzt den Spaten an. Er findet: Eine Dose. Vielleicht den Detektor feiner einstellen? Gedacht – getan. Er läuft weiter … „Piiieeep!“ Ein Kronenkorken. Detektor feiner einstellen. „Piiieeep!“ Eine Haarnadel – verdammt! Wo ist denn jetzt die Goldmünze?
Immer feinere Filter – kein Ende in Sicht
Die Teilchenphysiker gehen zwar nicht mit dem Metalldetektor über den Acker und sie suchen auch keinen Goldschatz, aber die Methode, mit der sie nach Elementarteilchen suchen, ist dieselbe. Wenn sie nicht das Gewünschte aufspüren, stellen sie ihre Geräte einfach immer feiner oder gröber ein, in der Hoffnung, doch noch das erwünschte Teilchen zu finden.
Wie zum Beispiel bei den Neutrinos. Bisher konnten die Forscher noch nicht messen, welche Masse die Neutrinos denn nun haben – und ohne diese Messung weiß die Physik praktisch nichts über diese Geisterteilchen. Also suchen sie in immer neuen Forschungsprojekten mit immer geringeren Energieniveaus nach einem Nachweis für die Teilchen. Trotzdem glauben viele Physiker mittlerweile die Legende, es seien Neutrinos nachgewiesen worden. (Warum ich das für eine Legende halte, erkläre ich in meinem Blogbeitrag „NEUTRINOS – BEGEISTERND ODER GEISTERHAFT?“)
Oder immer mehr Energie?
Ähnlich sieht es bei den Elementarteilchen aus, die durch die sogenannte Supersymmetrie postuliert werden, wie etwa das knuffige „Photino“ und das niedliche „Higgsino“. Die Theorie besagt nicht viel mehr, als dass es doch schön wäre, wenn jedes Teilchen, das die Physik kennt, noch einen Partner mit umgekehrten Eigenschaften hätte. Eine theoretische Notwendigkeit gibt es dafür nicht.
Trotz der – großzügig gesprochen – dünnen Theorie suchen die Forscher in immer teureren Projekten mit immer höheren Energien nach diesen Teilchen. Und irgendwann sehen sie die Theorie dann vermutlich als erwiesen an, bloß weil sie in einem Haufen unübersichtlicher Messwerte, die sie nicht erklären können, ein Signal finden, das sie unbedingt als eines der gesuchten supersymmetrischen Teilchen interpretieren müssen – wie beim Higgs-Boson.
Und mit diesem „Fund“ können sie dann weitere horrende Forschungsgelder anwerben, mit denen das Spiel von Neuem beginnt: Sie bauen einen neuen Beschleuniger mit noch höherer Energie, der die in der letzten Runde „erklärten“ Signale herausfiltert. Und aus dem Bodensatz der chaotischen Kollisionsdaten fischen sie dann die nächsten Banalitäten heraus, um diese mit irgendeiner vagen theoretischen Wunschvorstellung zu assoziieren.
Wie lange geht die Suche weiter?
Weil es in der modernen Teilchenphysik keine überzeugenden und konkreten Theorien mehr gibt, finden solche Versuche niemals ein Ende. Ohne handfeste Theorie, kein Abbruchkriterium – und die Suche nach den Teilchen endet in einem sich endlos drehenden Hamsterrad.
So als jüngstes Beispiel das leichteste supersymmetrische Teilchen, aus dem die dunkle Materie bestehen soll. Eines muss ich den Teilchenphysikern schon lassen: Die Marketing-Kooperation mit den Kosmologen funktioniert prächtig, wenn sie neue Forschungsgelder abgreifen wollen. Es gibt noch keinen Nachweis von dunkler Materie im Weltall und doch werden Forschungsgelder dafür ausgegeben, um nach einem Teilchen zu suchen, aus dem diese dunkle Materie bestehen soll.
Ob Sie es glauben, oder nicht: Die Teilchenphysik hat ihren Goldschatz schon gefunden. Ihr Goldschatz ist die Suche nach Teilchen selbst, die sie sich teuer bezahlen lässt.
Sehr geehrter Herr Dr. Unzicker,
vielen Dank für die Freischaltung meines Beitrags zu „Naturkonstanten“ in Ihrem Blog.
Zeigt dies mir doch, dass ich nicht so ganz daneben liegen kann mit meinen Erkenntnissen.
Bevor wir jedoch ins Fachliche, also in medias res gehen, lassen Sie mich bitte etwas sagen über mich, meine Wahrnehmung Ihrer Person sowie meine Motivation zur Beteiligung an der fachlichen Auseinandersetzung in Sachen Physik.
Darf ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Arthur Büttgen, meines Zeichens bin ich Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik.
Die Elektrotechnik war mein Studiengebiet in der Zeit von 1983 bis 1993.
Die Physik, insbesondere die Atomphysik hat mir bereits während meiner Schulzeit keine Ruhe gelassen, von da an wollte ich immer schon wissen, wie ein (oder etwa das?) Elementarteilchen aufgebaut ist. Insbesondere die Schrödinger-Gleichung und deren Behandlung kam mir höchst fragwürdig vor, jedenfalls alles andere als zufriedenstellend.
Meine Neugier führte mich so weit, dass ich mir die beiden Büchlein aus dem Vieweg-Verlag von Albert Einstein persönlich kaufte und anfing, sie zu lesen. Allzuviel konnte ich daraus jedenfalls auch nicht verwerten, stellte es sich doch als ziemlich mühsam heraus, Einstein im Originalton. Eines jedoch habe ich mir gemerkt, nämlich dies, dass Einstein an einer Stelle zugab, nichts über den Aufbau des Elektrons zu wissen. – Nebenbei: Dieses Zugeständnis empfand ich als so „erfrischend“, gänzlich anders, als die Geister (Studenten und Professoren), die einen im Studienalltag so umgaben, die grundsätzlich und immer alle alles wussten.
Irgendwann bekam ich Ihr Buch „Vom Urknall zum Durchknall: Die absurde Jagd nach der Weltformel“ und später dann „Auf dem Holzweg durchs Universum: Warum sich die Physik verlaufen hat“ in die Hand. So bin ich auf Sie, sehr geehrter Herr Dr. Unzicker aufmerksam geworden.
Hier erschien Sie wieder: Die Unzulänglichkeit der Physik. Insbesondere diese beiden Bücher habe ich mit großer Begeisterung gelesen. Ich bewunder(t)e Ihre schonungslose Offenheit und Ihren Mut, wie Sie den Finger in die Wunden der sogenannten „modernen Physik“ legten und legen.
Sie erscheinen mir wie der (auf Ihre Art) einsame Rufer in der Wüste (leider muss man das, was man heute – und die letzten 100 Jahre wohl noch dazu- gemeinhin „Physik“ nennt, wohl als „Wüste“ bezeichnen). Um im biblischen Bild zu bleiben würde ich sogar so weit gehen und von Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Unzicker, als einem „Messias der Physik“ sprechen, wenn es Ihnen recht ist.
In Ihrem Buch „Auf dem Holzweg durchs Universum…“ wagen Sie es z.B., die allgemein in der „modernen Physik“ schon so etablierte Existenz von „Quarks“ abzulehnen und in das Reich der Phantasie bzw. des Unsinns zurechtzuweisen. Auch, wenn mich dies in meiner Überzeugung bestärkt hat – durch meine eigene Lösung der Helmholtzgleichung bin ich darauf gekommen, dass es sich beim Elementarteilchen um eine Ladungskugel handelt, die zwar durchaus strukturiert ist, nur: Wo sind die drei Streuzentren, die Andre Petermann, George Zweig und Murray Gell-Mann offenbar ausgemacht haben?
Sind diese drei „Streuzentren“ tatsächlich experimentell sichtbar gemacht worden oder sind sie rein theoretisch postuliert wordrn?
Und wenn sie rein theoretischer Natur sind, warum gerade drei?
Mein Bestreben ist es, den Dingen auf den Grund zu gehen und die Wahrheit herauszufinden. Ich denke, man sollte die Forderung nach der Existenz von „Quarks“ durchaus ernst nehmen. Vielleicht gibt es ja tatsächlich drei „Streuzentren“, die jedoch eine andere Erklärung haben, als seinerseits Elementarteilchen zu sein.
Viele Grüße Arthur Büttgen